Ein Jahr in Casablanca.
In der Stille der Abenddämmerung lag Traurigkeit. Im Café drängten sich langgesichtige Männer in Roben, nippten an pechschwarzem Kaffee und rauchten dunklen Tabak. Ein Kellner bahnte sich, das Tablett mit einem Glas auf seinen ausgestreckten Fingerspitzen balancierend, einen Weg zwischen den Tischen hindurch. In diesem Augenblick wurde der Tag zur Nacht. Die Sitzenden zogen kräftig an ihren Zigaretten, husteten und starrten auf die Straße. Einige hingen ihren Sorgen nach, andere träumten oder saßen einfach schweigend da. Dasselbe Ritual spielt sich jeden Abend überall in Marokko ab, dem Wüstenreich im Nordwesten Afrikas, das sanft an die Atlantikküste stößt.«
Wunderbar leicht, voller marokkanischer Mystik und Traditionen. Tahir Shah kauft ein Haus in einer Barackenstadt, um es für sich und seine Familie zu restaurieren. Im Kaufvertrag inbegriffen: drei Wächter und diverse Hausgeister.
Aus: Tahir Shah, Im Haus des Kalifen. National Geographic Taschenbuch, 2008
Coverfoto (Beitragsbild) © National Geographic TB